Der Tornjak stammt von genetisch homogenen, fast ausgestorbenen, einheimischen Hirtenhunden ab. Diese Hunde haben die...
ZWANGHAFTE VERHALTENSWEISEN BEI HAUSTIEREN
EINLEITUNG
Zwanghafte Verhaltensweisen bei Tieren, sogenannte Stereotypien, sind ein großer Grund zur Sorge für die Besitzer, eine Störung des harmonischen Zusammenlebens im Haus und eine Beeinträchtigung des Wohlergehens der Tiere selbst.
Die Zwangsstörung bei Hunden ähnelt der Zwangsstörung bei Menschen, d.h. es handelt sich um die Wiederholung bestimmter Bewegungen oder die Festlegung eines bestimmten Verhaltens, das ständig ohne einen bestimmten Zweck wiederholt wird, ohne dass man damit aufhören kann.
ARTEN VON ZWANGHAFTEM VERHALTEN BEI HAUSTIEREN
Zu den zwanghaften Verhaltensweisen bei Haustieren gehören die folgenden:
- Übermäßiges Lecken an den Pfoten
- Ziehen an den Haaren
- Selbstverstümmelung
- Beißen in Käfigstangen (Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster...)
- Übermäßiges Bellen
- Herumkreisen
- Übermäßiges Schnüffeln
- Hinterherjagen mit dem Schwanz
- Zertrümmern von allem, was in Reichweite ist (zerstörerisches Verhalten)
- Unaufhörliches Graben von Löchern (Hunde)
- Ablecken des Bodens, von Glas, Möbeln oder Menschen, fast wie unter Hypnose
- Ununterbrochen auf Dingen reiten
- Genitalien bis zum Äußersten lecken (Geschwüre)
- Ständiges Klettern und Fallen (Hamster im Gitterkäfig)
- Sternguckersyndrom (Hamster)
- Zwanghaftes Putzen
- Im Kreis laufen
URSACHEN VON ZWANGHAFTEM VERHALTEN BEI HAUSTIEREN
Zwanghafte Verhaltensweisen (OCD) können eine Reihe von Auslösern haben:
- Unangemessene Erfahrungen als Welpe (frühes Absetzen, schlechte Sozialisierung und Interaktion mit anderen Hunden, Menschen oder der Umwelt).
- Übererregbarkeit.
- Eine schwache Bindung zu ihrem Besitzer oder ihrer Familie sowie Inkonsequenz oder Inkonsequenz in der Erziehung, insbesondere als Welpe oder Junghund.
- Langeweile, Mangel an kognitiver und sensorischer Stimulation.
- Mangel an Spiel.
- Fehlende oder geringe Interaktion mit dem Besitzer oder der Familie.
- Mangel an körperlicher Betätigung, die dem jeweiligen Hundetyp angemessen ist.
- Fehlende oder veränderte Routinen, die zu Verwirrung und Instabilität des Hundes führen können.
- Leben in ungesunden Verhältnissen.
- Unzureichende Einrichtungen
- Genetik
- Traumatische Erlebnisse, Misshandlung.
- Der eigene Charakter des Hundes; es gibt Rassen, bei denen eine größere Veranlagung zu zwanghaftem Verhalten besteht.
- Neurologische Probleme
FOLGEN VON ZWANGHAFTEM VERHALTEN BEI HAUSTIEREN
Die Folgen von zwanghaftem Verhalten (OCD) können vielfältig sein:
- Akrale Leckdermatitis (ALD).
- Geschwüre und Wunden, hauptsächlich an den Pfoten, den Genitalien und dem Schwanz.
- Ständiges Bluten an Pfoten und Schwanz (als Folge des Beiß- oder Leckverhaltens an Wunden und Geschwüren).
- Haut- und Fellveränderungen, meist begleitet von starkem Haarausfall.
- Alopezie
- FUTTERPROBLEME: mangelndes Interesse am Futter oder Besessenheit von Futter- und Wasseraufnahme.
- VERHALTSPROBLEME: Der Hund kann aggressiver, ängstlicher oder angespannter sein als sonst, sich verstecken, um den Kontakt mit Menschen oder anderen Tieren zu vermeiden, auf alltägliche Reize im Haushalt reagieren, sich für längere Zeit oder mehrere Tage isolieren.
WIE KANN MAN MIT ZWANGHAFTEM VERHALTEN BEI HAUSTIEREN UMGEHEN?
Zwanghaftes Verhalten hat eine verhaltene Prognose und der Behandlungsplan bringt nicht immer den erwarteten Erfolg. In einer Studie von Overall wurde zwar in den meisten Fällen eine erhebliche Verringerung der Intensität und Häufigkeit des Verhaltens erreicht, was das Leben des Tieres lebenswerter und für den Besitzer weniger belastend machen kann [4]. Wenn das zwanghafte Verhalten jedoch emanzipiert ist, d.h. unabhängig von dem Reiz auftritt, der es ursprünglich ausgelöst hat, ist die Prognose schlecht.
Der Behandlungsplan besteht aus:
- Pharmakologische Therapie.
- Veränderung der Umgebung (Beseitigung der Konflikt-/Stress-/Frustrationsquelle, verstärkte geistige Stimulation, Spaziergänge, Bewegung, Fütterung, Gehorsam).
- Korrektur des Besitzermanagements (Vermeidung von Bestrafung, unfreiwilliger Verstärkung, Handhabung).
SCHLUSSFOLGERUNG
Wenn wir zwanghaftes oder ungesundes Verhalten bei unserem Haustier feststellen, ist es wichtig, dass wir nach der Ursache dafür suchen und gegebenenfalls die notwendigen Schritte unternehmen (einschließlich der Dienste eines Tierarztes), um größeres Übel zu vermeiden. Diese Verhaltensweisen mögen im Prinzip lustig erscheinen, aber dahinter verbirgt sich ein sehr ernstes Problem.
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