Der Tornjak stammt von genetisch homogenen, fast ausgestorbenen, einheimischen Hirtenhunden ab. Diese Hunde haben die...
DER LEONBERGER
EINFÜHRUNG
Der Leonberger ist eine aus Deutschland stammende Hunderasse, die nach der deutschen Stadt Leonberg in Baden-Württemberg benannt ist, wo sie ihren Ursprung hat.
Er ist ein langhaariger, brauner Molosser, der aus Kreuzungen großer Rassen wie dem Bernhardiner oder dem Großen Pyrenäenhund hervorgegangen ist und zu Beginn des 19.
DER URSPRUNG DES LEONBERGERS
Das Wappen der Stadt Leonberg zeigt einen Löwen, der auf den Hinterbeinen steht, und die Überlieferung besagt, dass dieses edle Tier die Inspiration für diesen majestätischen Hund mit zerzaustem Fell war, der schon bald bei der Aristokratie beliebt wurde.
Im Gegensatz zu vielen Rassen, die zufällig entstanden sind und sich durchgesetzt haben (eine Aufgabe musste erledigt werden und ein zufälliger Hund hat sich dabei hervorgetan, weil er eine bestimmte Größe, Form oder Farbe hatte), war der Leonberger eine ganz bewusste Schöpfung. Der Mann, der die Rasse ins Leben rief, war Heinrich Essig, ein Politiker, Geschäftsmann und Hundehändler im 19. Jahrhundert in Leonberg.
Mit Hilfe von Bernhardinern und Neufundländern, neben anderen großen Gebrauchshunderassen, wollte Essig ein majestätisches Haustier für das europäische Königshaus züchten, einen echten Hund, der einem König würdig ist.
Seit den 1680er Jahren war der Leonberger Marktplatz für seinen Pferdemarkt berühmt, so dass die Bürger Leonbergs Mitte des 19. Jahrhunderts an den Kauf und Verkauf von Vieh gewöhnt waren, und Hunde galten als eben solche.
Essig war ein gewiefter Händler und Verkäufer, der mehr als 300 Hunde pro Jahr verkaufte. Bei der Zucht seines ersten Wurfes von Leonbergern im Jahr 1846, das allgemein als das Gründungsjahr der Rasse gilt, soll Essig einen Landseer, einen Neufundländer und einen kurzhaarigen Bernhardiner gekreuzt haben. Später fügte er Berichten zufolge eine Dosis Großer Pyrenäen hinzu, obwohl es keine Aufzeichnungen gibt, die dies bestätigen.
Große Hunde mit reichem Fell, die von Bauern gehalten wurden, waren zu dieser Zeit in Süddeutschland weit verbreitet und hatten viele Namen. Aber es war Essig, der die Vision hatte, ganz zu schweigen von seinem Verkaufstalent, sie zu einer beliebten Rasse zu formen.
Durch das Verschenken von Hunden an prominente Persönlichkeiten, um deren Ansehen zu fördern, und durch das Ausleihen von Hunden an bekannte Illustratoren, um sie als Modelle zu verwenden, verkaufte Essig Leonberger an eine Reihe von prominenten Persönlichkeiten des 19. Zu den Besitzern aus aller Welt gehörten Könige wie König Umberto I. von Italien, Zar Alexander II. von Russland, der Prinz von Wales von England, der später König Edward VII. wurde, und Kaiserin Elisabeth von Österreich. Die Leonberger beehrten auch die Nachlässe von Staatsoberhäuptern wie Napoleon II. und III. und Otto von Bismarck, die Komponisten Richard Wagner und Sergei Rachmaninoff und den italienischen Patrioten Giuseppe Garibaldi.
Trotz ihrer majestätischen Anfänge werden Leonberger seit langem als vielseitige Arbeitshunde auf Bauernhöfen, Weiden und an der Küste eingesetzt. Sie sind erstaunlich wendig und ausgezeichnete Schwimmer.
Wie bei jedem erfolgreichen kommerziellen Unternehmen gab es Nachahmer. Aber Essig pflegte seine „Marke“ sorgfältig und schickte die elegantesten und kräftigsten Hunde bis nach Japan, Russland und in die Vereinigten Staaten. In den Anfangsjahren der Rasse versuchte Essig, weiße Hunde zu züchten, weil sie so beliebt waren. Erst nach seinem Tod im Jahr 1899 wurde das rötlich-braune Fell mit der Mähne und der charakteristischen schwarzen Maske unauslöschlich mit dem Leonberger verbunden.
Abgesehen von der Variation der Farbe und des Aussehens betonte Essig eine Eigenschaft, die der Rasse bis heute eigen ist: ein anhängliches und stabiles Temperament, das für alle, die das Vergnügen haben, ihm zu begegnen, unwiderstehlich ist. Hunde von dieser imposanten Größe mussten vorbildlich sein, niemals scheu oder aggressiv gegenüber Menschen oder anderen Hunden. Sanft und verspielt im direkten Verhältnis zu ihrer gewaltigen Größe, ähneln Leonberger vom Temperament her eher einem Teddybären als dem mächtigen Löwen, der angeblich ihre Inspiration war.
Während der Leonberger bei den Besitzern ein durchschlagender Erfolg war, wurde er von den viktorianischen Hundebehörden nicht gerade positiv aufgenommen. Essigs Weigerung, einen Standard zu schreiben oder genaue Stammbäume aufzurufen, führte zu einer anhaltenden Ablehnung durch die Behörden, die über die Hundeausstellungen wachten. Leonberger wurden in manchen Kreisen als Bernhardiner abgetan, und auf Hundeausstellungen wurden sie oft mit anderen Rassen in einen Topf geworfen oder durften überhaupt nicht gezeigt werden.
Angesichts dieser Anfeindungen durch die aufstrebende Welt der Hundeausstellungen ist es ein Wunder, dass der Leonberger über Essigs Lebzeiten hinaus überlebt hat. Aber er überlebte, sogar durch die Herausforderungen und Entbehrungen zweier Weltkriege.
Die ersten importierten Leonberger wurden in den 1880er Jahren auf der berühmten Westminster Show in New York City ausgestellt, und seit den 1970er Jahren ist die Rasse in den Vereinigten Staaten ununterbrochen präsent.
Obwohl der Standard sowohl in Bezug auf die Größe als auch auf die Fellfarbe nur langsam definiert werden konnte, wurden die einzigartigen Eigenschaften, die dieses Tier für die Bergrettung so wertvoll machen, schließlich formell festgelegt.
DER STANDARD DES LEONBERGERS
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: Entsprechend seinem ursprünglichen Verwendungszweck ist der Leonberger ein großer, kräftiger, muskulöser und gleichzeitig eleganter Hund. Er zeichnet sich durch seinen harmonischen Körperbau und seine ausgeglichene Gelassenheit aus, selbstbewusst mit einem sehr lebhaften Temperament. Der Rüde ist besonders kräftig und robust.
WICHTIGE PROPORTIONEN: Verhältnis der Widerristhöhe zur Körperlänge = 9:10; die Brusttiefe entspricht fast 50% der Widerristhöhe.
KOPF: Insgesamt ist er tiefer als breit und wirkt länger als plump; das Verhältnis von Fang zu Schädelregion beträgt etwa 1:1. Die Haut ist durchgängig anliegend und bildet keine Stirnfalten.
SCHÄDELREGION:
SCHÄDEL: Im Profil und von vorne gesehen ist er leicht gewölbt; er ist entsprechend dem Körper und den Gliedmaßen kräftig, wirkt aber nicht schwer. Die hintere Region ist nicht viel breiter als der Bereich, in dem sich die Augen befinden.
STOPP: Deutlich wahrnehmbar und mäßig ausgeprägt.
GESICHTSREGION:
NASE: Schwarz gefärbt.
Nasenschwamm: Lang, aber nie in einer Spitze endend. Der Fang ist entsprechend breit, niemals eingesunken, sondern eher leicht gewölbt (Widdernase).
Lefzen: Eng anliegend, von schwarzer Farbe, mit geschlossenen Ecken.
KIEFER / ZÄHNE: Kräftige Kiefer mit einem vollständigen, regelmäßigen und perfekten Scherengebiss mit guter Anpassung der oberen Schneidezähne an die unteren Schneidezähne, die keinen Zwischenraum lassen. Die Zähne stehen senkrecht im Kiefer und weisen 42 gesunde Zähne gemäß der Zahnformel auf (fehlende M3 werden toleriert). Ein Zangengebiss ist erlaubt; im Unterkiefer sollten die Eckzähne nicht verengt sein.
ZÄHNE: Unterentwickelt.
AUGEN: Hellbraun bis so dunkel wie möglich, mittelgroß, oval, weder tiefliegend noch vorstehend, weder zu eng noch zu weit auseinanderliegend. Die Augenlider liegen eng an und zeigen nicht die Bindehaut. Das Weiße der Augen (sichtbarer Teil der Lederhaut) zeigt keine Rötung.
OHREN: Hoch angesetzt und nicht zu weit hinten, hängend, von mittlerer Größe, gut anliegend und fleischig.
HALS: Er bildet eine leichte Kurve, die sich ohne Unterbrechung bis zum Widerrist fortsetzt. Länger als breit; keine lose Haut oder Wamme.
KÖRPER:
KREUZ: Ausgeprägt, besonders bei den Rüden.
RÜCKEN: Robust, gerade, breit.
Lendenpartie: Breit, kräftig, gut bemuskelt.
Kruppe: Breit, relativ lang, sanft gerundet, in progressivem Übergang zum Rutenansatz, niemals höher als der Rücken.
BRUST: Breit, tief, mindestens bis zum Ellenbogen reichend; nicht tonnenförmig, sondern eher oval.
Untere Profillinie : Nur leicht aufgezogen.
RUTE: Gut mit reichlich Haar versehen. Im Stand wird die Rute gerade herabhängend getragen; auch in der Bewegung ist sie nur leicht gebogen, ohne über die Rückenlinie hinauszugehen.
GLIEDMASSEN: Sehr kräftig, besonders bei den Rüden.
VORDERHAND: Gerade, parallel, nicht geschlossen.
Oberarm: Lang, schräg gestellt, einen nicht zu stumpfen Winkel zueinander bildend. Gut bemuskelt.
ELBOGEN: Eng am Körper anliegend.
Vordermittelfuß: Kräftig, fest, von vorne gesehen gerade und von der Seite gesehen fast senkrecht.
HÄNDE: Gerade (ohne Abweichungen nach innen oder außen), gerundet, kompakt; gut gewölbte Zehen; schwarze Ballen.
HINTERHAND: Von hinten gesehen nicht zu eng gestellt; parallel; Tibiotarsalgelenke und Pfoten weder nach innen noch nach außen gedreht.
HIP: Schräg gestellt.
Oberschenkel: Ziemlich lang, schräg gestellt, stark bemuskelt. Oberschenkel und Unterschenkel bilden einen ziemlich ausgeprägten Winkel.
TIBIO-TARSIAL-GELENK: Kräftig, mit einem deutlichen Winkel zwischen Unterschenkel und Mittelfuß.
PFOTEN: Gerade, nur leicht länglich; Zehen gewölbt; Ballen schwarz.
GANGWERK: Bodenständig, ausbalanciert in allen Gangarten; guter Schwung und Vorwärtsdrang; sowohl im Schritt als auch im Trab, von vorne und hinten gesehen, die Gliedmaßen in einer geraden Linie führend.
HAARKLEID
HAAR: Das Fell sollte leicht weich bis hart sein, ziemlich lang, eng anliegend und nie einen Scheitel bildend; trotz viel Unterwolle kann man die Form des Körperbaus erkennen. Das Fell ist glatt, obwohl eine leichte Wellung zulässig ist; am Hals und an der Brust (vor allem beim Rüden) bildet sich eine Mähne; es gibt sichtbare Befederung an den Vorderbeinen und ausgeprägte „Reithosen“ an den Hinterbeinen.
FARBE: Gelb (Löwenfarbe), rot, rotbraun, auch sandfarben (blassgelb, cremefarben) und alle Kombinationen davon, jedoch mit schwarzer Maske. Schwarze Spitzen sind erlaubt; Schwarz darf jedoch nicht die Grundfarbe des Fells sein. Die Blässe der Grundfarbe an der Unterseite der Rute, an der Halskrause, an den Federn der Vorderbeine und an den „Hosen“ der Hinterbeine darf nicht übertrieben werden, um die Harmonie der Grundfarbe nicht zu stören. Ein kleiner weißer Fleck oder ein dünner weißer Streifen auf der Brust und weiße Haare an den Zehen werden toleriert.
GRÖSSE
WIDERRISTHÖHE
HÄNDER: 72 - 80 cm, idealerweise 76 cm,
HÜNDINNEN: 65 - 75 cm, Idealgröße 70 cm.
FEHLER: Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:
- Aggressivität oder extreme Schüchternheit.
- Jeder Hund, der deutliche Anzeichen von physischen oder Verhaltensanomalien aufweist.
- Schwerwiegende anatomische Fehler (z.B. auffällige kuhhessige Gliedmaßen, ausgeprägter Karpfenrücken, stark überfälliger Rücken, übertriebene Abweichung der Vorderpfoten nach außen, absolut unzureichende Winkelung der Schulter-, Ellenbogen-, Knie- und Tibiogelenke).
- Braune Nase.
- Übermäßige Depigmentierung der Lefzen.
- Fehlende Zähne (außer M3), Prognathismus des Ober- und Unterkiefers; andere Fehler im Gebiss.
- Augen ohne braune Farbe.
- Ektropium, Ektropium.
- Zu stark eingerollte oder zu hoch und eingerollt getragene Rute.
- Braune Ballen.
- Gelocktes oder zu lockiges Fell.
- Fehlende Farbe (braun mit brauner Nase und braunen Ballen; schwarz mit lohfarben; silber-schwarz; rehfarben).
- Völliges Fehlen einer Maske.
- Zu viel Weiß (von den Zehen bis zur Handwurzel reichend, ein handgroßer Fleck auf der Brust, ansonsten weiß).
N.B.:
Rüden sollten zwei offensichtlich normal aussehende Hoden haben, die vollständig in den Hodensack abgesunken sind.
Nur funktionell und klinisch gesunde Hunde mit rassetypischem Körperbau sollten für die Zucht verwendet werden.
DIE GESUNDHEIT DES LEONBERGERS
Die Lebenserwartung des Leonbergers liegt normalerweise bei etwa 9 Jahren. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er eine sehr gut erzogene Rasse ist, solange man ihm die nötige Pflege und Aufmerksamkeit zukommen lässt. Da es sich jedoch um eine große Rasse handelt, gibt es Krankheiten, die seine Gesundheit mehr oder weniger stark beeinträchtigen können.
- GASTRISCHE TORSION: Sie kommt vor allem bei großen Hunden häufig vor und tritt auf, wenn eine große Aufnahme oder Ansammlung von Gas im Magen zu einer Verdrehung des Darms und einer Unterbrechung der Blutversorgung führt. Sie ist tödlich, wenn sie nicht sofort behandelt wird.
- HIP DYSPLASIA: Eine erbliche, degenerative Knochenkrankheit, die während der Entwicklung des Beckens auftritt und dazu führt, dass der Kopf des Oberschenkelknochens nicht richtig in die Hüfte passt.
- ENTROPION: Erbliche Krankheit, bei der die Augenlider nach innen geklappt werden.
- ECTROPION: eine Erbkrankheit, bei der die Augenlider nach außen geklappt werden.
- LEONBERGER'S POLYNEUROPATHIE: Eine neuromuskuläre Krankheit, die die Fähigkeit zur Bewegung einschränkt und die Muskeln der Hinterbeine betrifft.
DIE PERSÖNLICHKEIT DES LEONBERGERS
Wenn es um Temperament und Persönlichkeit geht, ist der Leonberger wirklich einzigartig. Diese anhänglichen Riesen sind für ihr liebevolles und anhängliches Wesen bekannt. Sie sind unglaublich loyal und haben eine angeborene Fähigkeit, sich mit ihrer Familie zu verbinden. Wundern Sie sich nicht, wenn Ihr Leonberger darauf besteht, Ihr Schatten zu sein. Er möchte einfach nur an Ihrer Seite sein und all die Liebe und Aufmerksamkeit aufsaugen, die Sie ihm geben können. Trotz ihrer imposanten Größe haben sie ein ruhiges und geduldiges Auftreten, das sie zu hervorragenden Begleitern für Kinder und Familien macht.
SCHLUSSFOLGERUNG
Bevor Sie sich auf die Suche nach Leonberger-Züchtern machen, sollten Sie sich gründlich über diese Rasse informieren und ihnen den Lebensstil bieten, den sie brauchen, um glücklich und gesund zu bleiben.
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